Sehenswürdigkeiten in Spitzkunnersdorf

und Umgebung

 

Umgebindehäuser

Eine jahrhundertealte Bauweise in der südlichen Oberlausitz, einmalig in Europa, können Sie auch in unserem Ort entdecken, die sogenannten Umgebindehäuser.
Historisch hat sich diese Bauweise aus der Verbindung der Blockbauweise der ursprünglich hier lebenden Slawen mit dem Fachwerkbau der deutschen Siedler entwickelt.
Jede Stilrichtung veränderte durch ihre Charakteristika das Äußere der Umgebindehäuser in vielen Details - kunstvolle Sandsteintürstöcke, Fensterblenden, schmiedeeiserne Fenstergitter, Schieferverkleidungen, "Ochsenaugen" auf dem Dach.
Diese Häuser sind alle bewohnt, werden restauriert und zum größten Teil auch liebevoll gepflegt und widerspiegeln die Verbundenheit unserer Menschen zu ihrer Oberlausitzer Heimat. 
Noch ein Tip für Sie. Die meisten Umgebindehäuser finden Sie entlang der Dorfstraße.


Großer Stein

Als höchste Erhebung der Spitzkunnersdorfer Landschaft können Sie den "Großen Stein" ( 471 m über NN ) erwandern.
Seine Besonderheit ist ein doppelter Felsgipfel, von dem die kleinere Kuppe als "Goethekopf" bezeichnet wird. Wie diese poetische Namensgebung entstand? Ganz einfach.
Die Umrisse des Felsens sind, von einem bestimmten Standort aus gesehen, dem Profil des Dichters sehr ähnlich.
Fast wäre dieses schöne Fleckchen Landschaft verlorengegangen, denn der Felsen sollte für Bauzwecke abgetragen werden.
Doch da hat die Spitzkunnersdorfer Gemeinde gemeinsam mit dem Landesverein "Sächsischer Heimatschutz" schnell gehandelt und ihn gekauft. Das war im Jahre 1928.
Aber es sollte noch einmal " um Goethes Kopf gehen", als Anfang der 60er Jahre ein Blitz seine Nase wegsprengte. Spitzkunnersdorfer Heimatfreunde entschlossen sich sofort zu einer Schönheitsoperation und zementierten diese rasch wieder an.
Die beiden Felsgruppen sind von einer üppigen Flora und Fauna umgeben.
Eine ausgebreitete Heckenlandschaft aus Schlehdorn, Weißdorn, Wildrose und Pfaffenhütchen bietet vor allem der Vogelwelt gute Nistmöglichkeiten.
Pechnelken und die selten gewordene Silberdistel können Sie in den Monaten Juli bis September in diesem Naturschutzgebiet bewundern.
Richten Sie Ihren Blick in die Ferne, werden Sie bei klarer Sicht ein herrliches Panorama genießen können. Am Horizont entdecken Sie Isergebirge, Riesengebirge, Jeschken, Zittauer Gebirge mit Hochwald und Lausche, Varnsdorfer Spitzberg, Wolfsberg, Rauchberg, Neugersdorfer Wasserturm, Wacheberg mit Windpark, welcher im Jahre 1995 angelegt wurde. Den Rundblick beendet der Kottmar. Im Vordergrund liegt vor Ihnen ein Tal, welches Spitzkunnersdorf mit Hofeberg ( 413 m NN ) und Forsten ( 459 m NN ) umsäumt, im Hintergrund weitere Oberlausitzer Dörfer.
Am Fuße des Nordwesthanges beginnt sich Leutersdorf auszubreiten.
Wenn Sie ganz großes Glück haben, können Sie nach der Wanderung sogar einen kleinen Pilzbraten genießen.


Forsten

Der Forsten mit seinem ausgedehnten Mischwaldgebiet findet bereits schon 1447 und1476 Erwähnung.
Sein Gipfel liegt in einer Höhe von 459 m NN.
Bewandern Sie den Berg von der Hauptstraße Spitzkunnersdorf - Großschönau her, dann bieten sich Ihnen einige geologische Besonderheiten. 
Die Erhebung zur rechten Seite nennt sich Kiesberg. Hier wurde früher Kies abgebaut. Dieser Kies besteht aus Quarzgestein. Leider wurde der Kiesberg bis 1990 als Müllabladeplatz verwendet.
Gehen Sie weiter die Hauptstraße entlang, gelangen Sie an der linken Straßenseite an einen Wegweiser, der den Weißen Stein mit Karasekhöhle anzeigt. Sie biegen also links ab und laufen noch ca. 200 Meter.
Der Weiße Stein ist ein Felsen aus Quarz, ca. 6 bis 7 Meter hoch. Davor befinden sich mehrere ungeordnete Felsblöcke. Diese deuten auf die Reste einer Höhle hin, die um 1800 vom Räuberhauptmann Karasek und seiner Diebesbande genutzt wurde. Um die Person Karasek gibt es hier in der Oberlausitz viele Geschichten. Durch seine Raubzüge in dieser Gegend versetzte er die Menschen in Angst und Schrecken.
Immer am Waldesrand entlang verläuft ein Weg rings um den Forsten, der einen schönen Ausblick auf Spitzkunnersdorf für Sie bereit hält. Hofeberg, Oberoderwitzer Spitzberg und Königsholz grüßen von gegenüber. Auf diesem Weg gelangen Sie auch zu den drei Sprungschanzen, die unserer Sektion Wintersport gute Trainings- und Wettkampfbedingungen bieten.
Unterhalb des Gipfels führt ein Ringweg um den Forsten. Wenn Sie ihn begehen, dann können Sie so recht die Charakteristika dieses schönen Berges kennenlernen.
Einerseits die artenarme Südseite mit dem Fichtenwald und andererseits die üppige steile Nordseite mit vielfältigem Mischwald und Bodenpflanzen. 
Am Schwarzen Stein ( Klingstein ) treffen sich beide Forstenwege wieder, und Sie haben noch mal eine Aussicht zum Kiesberg, zum "Großen Stein" und zur Gaststätte "Jägerstube". 


Hofeberg

Der Hofeberg ist kein Berg im eigentlichen Sinne, sondern er stellt den Rand der Eibauer Basaltdecke dar, der sich allmählich zum Oderwitzer Becken neigt.
Die höchste Stelle der Erhebung liegt bei 413 m NN.
Der Hofeberg ist bewaldet, zum größten Teil mit Nadelbäumen. Sie finden vor allem Lärchen, Kiefern und Fichten vor.
Um und durch den Hofeberg führen verschiedene Wege, die den Urlauber die Waldluft so richtig genießen lassen.
Am Waldessaum (Südhang) entlang führt ein Weg, von welchem aus Sie einen schönen Blick auf den Ort haben, im Hintergrund der Forsten und am Horizont zeichnen sich die Berge des Zittauer Gebirges ab. Alte ehrwürdige Laubbäume spenden Ihnen genügend Schatten zum Verweilen.
Am südöstlichen Eckpunkt der Erhebung finden Sie einen schönen Aussichtsplatz. Bei guter Sicht können Sie von hier aus das Riesengebirge, Isergebirge mit Jeschken, Hochwald, Lindeberg, Lausche, Forsten bewundern.
An besagtem Platz erinnert ein Gedenkstein an den Kauf des Rittergutes durch die Gemeinde. Er trägt die Inschrift: "Am 22. Februar 1927 erwarb die Gemeinde das Rittergut Spitzkunnersdorf."
An diesem lauschigen Eckchen findet jährlich zu Pfingsten, am Pfingstmontag in der Frühe, einer seit dem Jahre 1879 bestehenden Tradition folgend, ein Pfingstsingen mit dem Spitzkunnersdorfer Sängerbund statt. Viele Einwohner und Gäste kommen zu diesem beliebten Treffen und keiner von ihnen bleibt hungrig und durstig.



Schwarzer Teich

Ein idyllisch gelegenes Landschaftsbild bietet sich dem Betrachter beim Anblick des "Schwarzen Teiches". Sicher ist der Genuß am höchsten in den frühen Morgenstunden. Sie hören den Gesang zum Teil seltener Vogelarten und erblicken bestandsgefährdete Pflanzen, aber vielleicht auch Ringelnattern, Molche, Teichmuscheln, Libellen, die hier heimisch sind. Der Teich ist ein gutes Laichgewässer für verschiedene Froscharten.
Beachten Sie bitte, daß der Teich und das ihn umgebende Feuchtgebiet unter Naturschutz stehen.


Oberoderwitzer Spitzberg

Neben dem Kunnersdorfer Spitzberg ( Großer Stein ) möchten wir Ihnen auch noch den Oderwitzer Spitzberg vorstellen, da er von unserem Ort aus ein gut erreichbares, lohnenswertes Wanderziel ist.
Mit seinen 510 m NN ist er der vierthöchste Aussichtsgipfel des Lausitzer Berglandes.
Der Berg ist bewaldet, und sein Gipfel ragt als Spitze aus Klingstein ins Oberlausitzer Land.
Vor über 100 Jahren haben Oderwitzer Heimatfreunde den Berg erschlossen.
Sie bearbeiteten den Klingstein insofern, daß der Gipfelpunkt heute mittels Stufen besteigbar ist.
Von einem Plateau haben Sie bei guter Fernsicht einen Blick über die südliche Oberlausitz zum Riesengebirge, Isergebirge bis zum Hohen Schneeberg in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Vor Ihnen liegt die Gebirgskette des Zittauer Gebirges und auf der gegenüber-
liegenden Seite der Löbauer Berg, Kottmar und die Landeskrone. Tannenberg, Tollenstein, Rauch- und Wolfsberg erheben sich im Tschechischen. Bei ausgezeichneter Fernsicht sind die östlichen Teile des Erzgebirges zu erkennen, aber auch ein Blick in Richtung "Sächsische Schweiz" wird sich lohnen.
Eine Rundum-Markierung auf dem Felsplateau wird Ihnen behilflich sein, alle genannten landschaftlichen Höhepunkte zu finden.
Sind Sie vom vielen Laufen, Schauen und Staunen hungrig geworden, dann sind Sie herzlich eingeladen in die 1891 errichtete Berggaststätte. Dort können Sie sich gemütlich ausruhen und stärken, um sich auf den Abstieg vorzubereiten.
Vielleicht rodeln Sie aber auch ins Tal auf der 1995 errichteten Sommerrodelbahn -
eine Attraktion für Jung und Alt. Das Ziel befindet sich dann allerdings in Oberoderwitz.

© by Torsten Mai    Spitzkunnersdorf, den 28.09.2000